Professor Unrat von Heinrich Mann mit Volker Ranisch


04.0320:00 - 22:00
Theaterstück

Professor Unrat Eine zeitlos aktuelle Geschichte von Verführung und Verführbarkeit nach dem Roman von Heinrich Mann mit Volker Ranisch„ Der Roman „Professor Unrat“ bescherte Heinrich Mann seinen größten Erfolg. In der Verfilmung als „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle gelangte das Werk zu Weltruhm. „Eine komische Handlung, tragisch bestimmt. Eine lustige Fratze, darunter die harte Wahrheit selbst“ Heinrich Mann Immanuel Rath ist Gymnasialprofessor in einer Kleinstadt - ein pedantischer und verschrobener Schultyrann, der von seinen Schülern und stadtweit nur Unrat genannt wird. Eines Tages entdeckt er während des Unterrichts bei einem seiner Schüler, dem ihm besonders verhassten Lohmann, die Fotokarte einer Tingel-Tangel-Sängerin, welche im Hafen-Variété Der blaue Engel ein Gastspiel gibt. Rath wittert sofort Unzucht und folgt ihm heimlich - aus rein pädagogischen Gründen, wie er sich selbst einzureden versucht - in das verrufene Lokal. Lola Lola (so der Künstlername der Sängerin) ist mit Um-ziehen beschäftigt, als der Lehrer sie zur Rede stellt. Rath kann - zu seinem eigenen Erstaunen - die Augen nicht von der lasziven Schönheit abwenden. Ein Dessous, das der völlig verwirrte Professor zu Hause in seiner Mantel-tasche findet, gibt ihm einen Grund, Lola wieder aufzusuchen. Der Anarchist ist eine moralische Seltsamkeit und ein wohlverständliches Extrem, das Verbrechen eine Steigerung allgemein menschlicher Neigungen und Affekte, die nichts Auffallendes hat… Unrat verliert sein Amt. Anders als im Film aber geht Unrat, von allen Konventionen befreit, mit Rosa Fröhlich, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, nicht nur ein Ehe-, sondern auch ein Zweckbündnis ein. Er benutzt ihre Attraktivität, um nachträglich Rache zu üben. Unrat verfügt zunächst noch über ein finanzielles Polster, das sich allerdings rasch verbraucht. Hinter gutbürgerlicher Fassade bauen er und Fröhlich geschickt an einem Netz, in dem Mitwisser und Gläubiger in finanzielle Abhängigkeiten und Verstrickungen geraten. „Zwischen ihr und ihrem Publikum, der Stadt, hatte augenscheinlich eine Art von gegenseitiger Beschwindelung stattgefunden. Sie hatte sich als repräsentative Schönheit gebärdet und hatte es selbst wieder den Leuten geglaubt.“ Am Ende ist es der verhaßte Lohmann, der Unrat unbeabsichtigt zu Fall bringt. Er bietet aus einer Sentimentalität heraus Rosa Fröhlich an, die aufgelaufenen Schulden zu begleichen, und legt seine aufgeklappte Brieftasche auf den Tisch. „Was Sie, gnädige Frau, diesen Kleinstädtern geworden sein müssen! Eine Herrscherin über Gut und Blut, eine angebetete Verderberin. Alles stürzt sich, von Taumel gepackt, ungebeten in den Abgrund, nicht wahr?“ - Die Künstlerin hatte den Mund offen, was Lohmann zufriedenstellte. Er unterhielt solche Damen immer in einer Weise, dass ihnen nichts anderes übrigblieb, als den Mund offenzuhalten. Unrat, von dieser Schmach aufs Äußerste gereizt, greift nach Lohmanns Brieftasche und flieht. Kurz darauf wird er verhaftet. „Der Anarchist ist ein wohlverständliches Extrem, das Verbrechen eine Steigerung allgemein menschlicher Neigungen, die nichts Auffallendes hat. Unrat aber hatte einen Raub begangen. Da geriet denn der Kommentator ins Stocken, dem Zuschauer versagte das wohlwollende Lächeln.“

Kartenpreis (pro Person): 25.0€ (Abendkasse) 20.0€ (Vorverkauf)

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